Erst letztens stand ich noch mit leuchtenden Augen vor einem Antiquariat und betrachtete die gebundenen Ausgaben von “Hollywood Babylon” und fragte mich, was denn Kenneth Anger derzeit so macht. Okay, als über 80jähriger wohl nicht so viel. Doch Irrtum. Für die italienischen Modemacher Missoni drehte er gerade erst einen Kurzfilm.
Nach Lynch ist Anger somit der zweite Kultregisseur, der dieses Jahr für einen Modekonzern einen Kurzfilm drehte. Ob das die Zukunft der unabhängigen Filmemacher sein wird? Gedient wird dabei wohl beiden Seiten. Die Regisseure werden vermutlich gut entlohnt und haben scheinbar künstlerisch weitestgehend freie Hand. Die Modefirmen hingegen können sich einer viralen Berichterstattung sicher sein.