Virales (Marketing) ist ein absolutes Steckenpferd von mir und ich finde es immernoch rätselhaft, warum manche Sachen funktionieren und andere nicht. Ich arbeite als Programmierer auch viel für Werbeagenturen und da wird nicht gegeizt mit dem Viral-Begriff und viele haben das missverstanden und sehen Virals oft als Usergenerated Content an, bzw. denken sie müssten einfach nur was ins Netz stellen und der Rest geht von selbst.
Der Ursprung dieses Blogs entstand aus einer viralen Idee. Ich mag Einhörner und fand die Vorstellung, dass diese Regenbogen kotzen putzig. Also hab ich mir ein Einhorn in mein Twitter-Profil geklebt und als dann andere das auch haben wollten habe ich eine kleine Seite dazu erstellt, die vor allem durch ihren campy Trashfaktor verbreitung finden sollte. Dort gab es eine schlechte Animation und die Möglichkeit sein eigenes Avatar-Bild mit einem Einhorn zu versehen. Das funktionierte ganz gut und schon bald hatten einige meiner Follower ebenfalls ein Einhorn neben ihrem Kopf kleben. Aber wirkliche Verbreitung fand nicht statt. Vor allem weil es zu wenig Multiplikatoren gab und zu wenig Inhalte. Einhorn allein reicht nicht.
Irgendwann war mir das zu blöd die Domain dafür zu verschwenden und ich startete dieses Blog. Als ich dann ein Wort erfand und darüber bloggte wie ich dieses Wort samt Definition beim Duden einreichte brach plötzlich der Server zusammen. Die Ironie ist, dass ich diesmal keinerlei Absicht hatte ein Viral zu schaffen. Doch bei Twitter gehört Öpve zum gebräuchlichen Wortschwatz wie Hach und Awwww und auch noch Monate später bereiten mir Suchanfragen nach Öpve unglaublich viele Zugriffszahlen.
Doch wie schafft man das immer und nicht durch Zufall?
Defintiv wichtig sind meines Erachtens vertrauenswürdige Multiplikatoren. Öpve funktionierte weil gleich mehrere Twitterer mit weitaus mehr Followern als ich sie hab meinen Blogeintrag posteten und begannen das Wort zu verwenden. Ein weiterer Vorteil ist der vermeintliche Code der Entstanden ist. Was ist Öpve?
Jemand der sich damit besser auskennt ist Matthew Inman. Seinen Namen wirst Du nicht kennen, aber eine seiner Arbeiten hast Du bestimmt schon gesehen. Sei es auf Oatmeal oder auch nur eine Anzeige für seine Singlebörse Mingle2.
Für Ignite Seattle erklärte er wie man 5 Millionen User auf seine Seiten zieht:
Eigentlich stellt Inman nur einige seiner Werbungen vor. Wie schafft er es also? Durch Humor und Absurdität.
Vor zwei Tagen ging dann ein wunderschönes Mem durch die Netzwelt. Jenny wurde von ihrem Chef als Hpoa (Hot Piece Of Ass) bezeichnet woraufhin sie kündigte. Das machte sie indem sie 33 (sic!) Photos an die gesamte Firma schickte. Die Story war ein Fake, konnte sich aber enormer Verbreitung erfreuen und half den Machern von The Chive, die für den Scherz verantwortlich waren, zu enorm hohen Zugriffszahlen.
Bei Buzzfeed gibt es eine wunderbare Erklärung warum dieser Fake viral ging. Präsentiert durch Jenny selbst:
Hier findest Du die gesamte Erklärung.
Und die Zusammenfassung? Konnte man aus den Vorträgen und Beispielen etwas lernen? Ich nicht. Außer, wenn es kreativ ist, wenn es lustig ist und wenn es vor allem gut ist. Dann wird das schon funktionieren.