Einhorn-Apotheken gibt es wie Sand am Meer. Nicht ganz so oft, aber eben auch ab und an, findet man Narwahlzähne am Strand. Im Mittelalter hielt man diese für die Hörner von Einhörnern und taufte sie dementsprechend Ainkhürn.
Dem Ainkhürn wurde größte Heilswirksamkeit zugeschrieben und gleichzeitig galt es wegen seiner Seltenheit als kostbares Herrschaftssymbol. Zeitweise wurden die Hörner mit dem zehnfachen ihres Gewichts in Gold gehandelt. Der hohe Wert entstand auch durch die Annahme die Hörner würden Gifte neutralisieren.
Einhörner scheuen alles Unreine und somit auch Gifte, also wurden Speisen mit dem Horn berührt um vermutete Gifte zu neutralisieren und auch Trinkgefäße wurden aus dem Material hergestellt. Bewundert für seine vermeintliche Fähigkeiten als Heilmittel entstanden in Deutschland viele Apotheken, die sich nach dem Tier benannten.
So steht in Memmingen die zweitälteste Einhornapotheke, die im Jahre 1454 erbaut wurde. Die älteste Einhornapotheke ist in Stade zu finden und gibt es seit 1399.