Bluten für Demokratie (NSFW)

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Am 10. Oktober präsentierte der chinesische Künstler He Yunchang (auch als A Chang bekannt) seine neue Performance “One Meter Democracy”.

Zu Beginn erklärte He Yunchang, dass er sich eine ein Meter lange Wunde vom Schlüsselbein bis zu seinem Knie schneiden würde. Die Prozedur würde er zwar unter Aufsicht eines Arztes, jedoch ohne Betäubung durchführen.

Es folgte eine Abstimmung, ob er die Prozedur durchführen solle oder nicht. Dem Künstler zufolge war der demokratische Prozess jediglich ein Vorwand. Es stimmten 12 für die Durchführung, 10 dagegen und 3 Personen enthielten sich.

Daraufhin legte sich He Yunchang nackt auf ein Bett und ließ unter Schmerzen den Schnitt durchführen. Schnell ergoss sich das Blut auf das Laken.

Anwesend war auch die chinesische Bloggerin Mélanie Wang die zu folgendem Urteil kam:

“Is this the price for Democracy? Probably yes. A Chang was using the pain of his own flesh and blood to awaken and even torture the souls of us survivors!”

[via Hyerallergic]



    4 Kommentare:

  • honki schreibt am 13. Oktober 2010 um 20:59

    Üble Aktion, aber ich glaube die offentsichtliche Kritik an der Demokratie darin ist ein bissl untergegangen dadurch das die Leute für den Schnitt abgestimmt haben. Im Nachhinein zu sagen man hätte es eh gemacht verweicht das ganze nur in meinen Augen.

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 13. Oktober 2010 um 21:12

    @honki huch, hab ich ganz anders verstanden. Es geht doch darum Scheindemokratie zu verurteilen. Einparteiensysteme etc. A Chang macht das FÜR die Demokratie und nicht gegen Demokratie.

  • honki schreibt am 13. Oktober 2010 um 21:15

    “Dem Künstler zufolge war der demokratische Prozess jediglich ein Vorwand”

    Sowas versteh ich schon als Kritik an der Scheindemokratie. Nur das Ergebnis ist denke ich nicht natürlich, da es als Kunstaktion proklamiert wurde und die Menschen natürlich sehen wollten das es passiert. Die demokratische Frage, dass der Künstler sich über die Entscheidung der Leute stellen wird, haben sich denke ich einige nicht gestellt.

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 13. Oktober 2010 um 21:23

    Also in Bezug darauf, dass es in China von einem chinesischen Künstler aufgeführt wurde und dem Urteil von Mélanie Wang nach zu schließen, denke ich dass die Kritik am sozialistischen Einparteiensystem der Volksrepublik China durchaus als solche verstanden wurde.

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