Sick Sad World: Frauenzonen im Media Markt

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Sick Sad World

Wenn man es nicht besser wüsste würde man es auf Kristina Schröders Buch schieben. Zu perfekt passt das Timing. Natürlich ist das Klischee, dass der Media Markt bedient ein ganz anderes als das der Frau Schröder. Beiden gemein ist allerdings ein seltsames Frauenbild.

Gut, eigentlich passt das Ganze wunderbar zum einstigen Testimonial von Media Markt. Das war nämlich Mario Barth. Und da Elektromärkte zu zwei Dritteln ein vornehmlich männliches Publikum anziehen hat sich die Media-Saturn-Holding GmbH etwas besonderes ausgedacht. Seit vergangenen Donnerstag, dem 19. April, testet die Kette nun in 31 Märkten in Österreich Frauenzonen, um mehr weibliche Kunden in die Filialen zu locken.

Das Angebot und der Aufbau der sogenannten “Woman’s World” richtet sich speziell nach Frauen. Oder eher nachdem, was jeder Macho mit Frauen verbinden würde. Lockenstäbe, Fritteusen oder Haushaltselektronik. Aber der Media Markt hat bereits erkannt, das Frauen auch technikaffin sind. Deswegen gibt es auch Werbung mit Digitalkameras, Kopfhörern oder Laptops. Dann aber bitte auch in Pink. Weil… eh ja, warum eigentlich?

Whatever, der Media Markt weiß was Frauen erwarten und deswegen gibt es auch spezielle Angebotswochen. Und um das neue technikaffine Publikum zu überzeugen ist das erste Motto:

“‘Wellness und Gesundheit’. Hier finden Sie alles rund um Beauty, Wohlbefinden und Gesundheit.”

Aber hey mit sexistischer Kackscheiße kennt sich die Kette ja bestens aus.

(via @nienor86)



    19 Kommentare:

  • Marco schreibt am 24. April 2012 um 19:46

    Die Männerhorts im Ikea fanden aber alle witzig…

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 24. April 2012 um 19:48

    @Marco Das war ja auch ironisch gemeint und nicht ernst zu nehmen.

  • Kathrin Maurer via Facebook schreibt am 24. April 2012 um 20:17

    spackos

  • Philipp Schuh via Facebook schreibt am 24. April 2012 um 20:26

    solange es keine frauenzonen bei hornbach gibt, ist die welt doch noch in ordnung :D

  • susealiaspaul schreibt am 24. April 2012 um 20:43

    ich befürchte, das könnte ziemlich funktionieren.

  • Clöte Tröt via Facebook schreibt am 24. April 2012 um 20:49

    die hatten auch schonmal bei den dvds ne sparte “frauenabend” (natürlich hier so “annemarie im glück” und “jutta auf dem liebeskutter” oder so). ich komm da so ahnungslos mit “scarface” und “bang boom bang” in der hand um die ecke, freu mich noch voll über meinen guten fund… und dann das! man fühlt sich doch echt verarscht. drecksladen.

  • daMax schreibt am 24. April 2012 um 21:13

    Ich fordere Herrenecken in Dessousläden!!1EINSELF

    scnr.

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 24. April 2012 um 21:35

    @daMax Ja und da soll nur Automotorsport laufen und es nach Schweiß und Bier stinken.

  • Stephanie Hüäblä via Facebook schreibt am 25. April 2012 um 07:37

    Ganz im ernst, wenn sich das mit den Frauenabteilungen wirklich durchsetzen sollte, dann schicke ich demnächst meinen Freund oder den guten, alten Papa los, um Haushaltsgeräte zu kaufen. Ich werde sicherlich keinen Fuß in diese Frauenabteilungen setzen.
    Man kann nurnoch hoffen, dass mein Lieblingsbaumarkt nicht von dieser Idee anstecken lässt. Sonst gibt es bald eine abteilung mit rosa Glitzerklebetapete und Schlagbohrer bei denen in der Gebrauchsanweisung steht: “Dieses Gerät muss von Ihrem Mann bedient werden.”.
    Grauenhaft.

  • An Le-Be via Facebook schreibt am 25. April 2012 um 08:09

    Sowas fängt ja auch schon in zartem Kindesalter an… siehe http://a8.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash3/522383_383747605004042_1049610901_n.jpg (geschossen in einer großstädtischen Kaufhof-Filiale)

  • koz schreibt am 25. April 2012 um 10:34

    Mmmhh.
    Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann sind Fitnessbuden, die Bereiche speziell für Frauen anbieten, auch sexistischer kackscheiß?
    (Und bevor ich jetzt gesteinigt werde – ja das ist Polemik!)

    Ich mein, so fucking what? Hätte nix dagegen wenn es z.B. im Drogeriemarkt ne Männerecke gäbe – würde einfach Zeit sparen beim Einkaufen.

    “Whatever, der Media Markt was Frauen erwarten”

    Exactly. Und wisst ihr was, es wird funktionieren. Die machen dass ja nicht weil die ne Postion in der Genderdebatte beziehen wollen, sondern weil ihre Feldforschung ergeben hat dass sie damit mehr Umsatz machen können. Ist zwar traurig aber Realität.

    Ich verstehe die Aufregung um solche Trivialitäten irgendwie nicht.
    Ich sage damit nicht dass es kein Problem gibt, mich wundern nur die Prioritäten.
    Würden die Mädels sich einfach mal Bundesweit zusammen tun und gemeinsam auf die Straße gehen um endlich der schreienden Ungerechtigkeit bei der Bezahlung ein Ende zu machen – Ich würde mit euch auf der Straße stehen. Und ich kenne persönlich keinen Mann der nicht auch dabei wäre. Wie schnell würden sich mehrheitsgeile Parteien auf euch stürzen, wie schnell wäre ein Gesetz da, dass diese eigentliche Selbstversändlichkeit (Gleiche Arbeit=Geiches Geld)zur verbindlichen Regelung macht…
    Warum dieses, mir unbegreifliche, beharren auf der Opferrolle? Geht in die Offensive – und zwar da wo es drauf ankommt.
    Euch gehört die Zukunft, ihr seid besser gebildet:

    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/HaushalteMikrozensus/BroschuereFrauenMaenner0010013109001.pdf?__blob=publicationFile

    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/BlickpunktFraueninDeutschland1021211059004.pdf?__blob=publicationFile

    Ihr seid die besseren Führungskräfte:

    http://www.stern.de/wirtschaft/job/studie-von-ernstyoung-frauen-machen-firmen-erfolgreicher-1775302.html

    Und ihr habt eine höhere Lebenserwartung:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenserwartung#Einfluss_des_Geschlechts_auf_die_Lebenserwartung

    Und dass mir jetzt keiner mit “Zu wenige Frauen in Chefetagen” kommt-
    das ist ein rein demographischer Umstand. Leute in Führungspositionen sind im Schnitt 55+, haben ihre Karriere also begonnen als emanzipation noch ein Fremd-/Schimpfwort war und es schlicht keine oder wenige Frauen mit entsprechenden Qualifikationen gab.
    Das wird sich in naher Zukunft rasant ändern, wir leben im Kapitalismus – Da wird eingestellt wer am besten qualifiziert ist und maximalen Profit verspricht und das werden in Zukunft deutlich mehr Frauen als Männer sein.

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 25. April 2012 um 10:42

    @koz Es geht vor allem um die Klischees die bedient werden. Der Vergleich mit Fitnessstudios hinkt da gewaltig. Und ja, ich gebe Dir recht, es könnte funktionieren. Leider.

  • koz schreibt am 25. April 2012 um 13:54

    @Daniel

    Also erstmal finde ich nichts Klischeehaftes daran Produkte die sich an Frauen richten (zB Lockenstäbe, Epelliergeräte o.ä.)in einem gesonderten Bereich zu lokalisieren. Klar gibt es auch Männer die diese Produkte benutzen aber die dürften dermaßen in der Minderheit sein dass sich keine Werbe/Verkaufsstrategie danach richten wird.
    Selbiges gilt für Haushaltswaren – Es ist nunmal nicht wegzuleugnen dass Frauen da die Hauptkunden sind. Klar käme ich mir vielleicht auch komisch vor wenn ich für ne neue Friteuse oder nen Staubsauger in die “Frauenzone” muss – aber deswegen würde ich kein Fass aufmachen oder mich weniger “männlich” oder gar diskriminiert fühlen.
    Es geht hier um Verkaufsstrategien – das muss man sich bewusst machen – und die passen sich an die existierenden Gegebenheiten an und nicht umgekehrt.
    Das gilt auch für die pinken Laptops und iPods – Girls like girly stuff – warum auch immer. Eine Freundin von mir wurde von ihren Hippie-Eltern bewusst gender-neutral erzogen, diese “hier hast du ein Feuerwehrauto und ne Anziehpuppe, spiel womit du willst”-Methode. Und DIE ist so ziemlich das girligste Mädel dass ich kenne.

    Davon mal abgesehen, wenn ich eine Frau wäre und mein Kerl würde von mir erwarten dass ich neben meinem Job noch alleine den Haushalt schmeiße, würde der schneller vor der Tür sitzen als er kucken kann. Verstehe nicht wie man sowas mit sich machen lassen kann.

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 25. April 2012 um 14:20

    @koz Das steht da ja gar nicht. Es geht ja darum gesonderte Zonen zu erichten, die auch andere Produkte explizit für Frauen aufbereiten und da wird dann auf Pink zurückgegriffen, etc. Du packst da jetzt auch Sachen rein, die explizit nicht direkt mit diesem Thema zusammenhängen. Erziehung z.B.

    Und wie Du ja richtig erkannt hast brauchen Männer auch Haushaltsgeräte. Wird es dann die Haushaltsgerätezohne für Männer geben? Da alles in blau vielleicht? Und alle Geräte sind viel lauter als bei den Frauen?

  • koz schreibt am 25. April 2012 um 20:54

    @Daniel

    “Du packst da jetzt auch Sachen rein, die explizit nicht direkt mit diesem Thema zusammenhängen. Erziehung z.B”

    Naja, bei diesen Sachen schwingt ja im Hintergrund immer die Annahme mit dass Frauen ja auf diese Schiene zB durch Werbung oder Rollenklischees hingedrängt würden, siehe zB den Post von An Le-Be.
    Und ich glaube nicht dass da ein wirklicher Zusammenhang besteht. Kann ich bei Interesse gerne genauer ausführen.

    “Wird es dann die Haushaltsgerätezohne für Männer geben?”

    Lol, warum nicht, ich glaube dass das sehr subtil auch schon geschieht – So die “mehr Power”-Schiene. Staubsauger mit 2000W, Hochdruckreiniger zum Fensterputzen, Waschmaschiene mit 3000 Rpm etc.

    Und was die Farben angeht – Hey, echte Männer können problemlos rosa tragen ;)

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 25. April 2012 um 21:05

    @koz Das wissen wir beide mit dem Rosa, aber weiß das Media Markt?

  • aha schreibt am 26. April 2012 um 17:11

    Seit wann sind denn Friteusen weiblich? Ich finde die äußerst männlich und wenn wir ehrlich sind, es werden wohl mehr Männer fritiertes zu sich nehmen, als Frauen.
    Das ganze ist sexistischer Blödsinn. Aber ich fürchte es wird wohl funktionieren.
    Natürlich ist das zielgruppenaffin oder wie der ganze Werberbullshit sich sonst so nennt. Trotzdem werden einfachste Klischees bedient, ich wüsste nicht was Frauen daran hindern sollte “normal” im MediaMarkt einkaufen zu gehen? Abgesehen von den penetrant ahnungslosen Verkäufern, die wohl auch die meisten Männer nerven dürften.
    Vielleicht hätten sie eher darin investieren sollen.

  • mano schreibt am 6. Juni 2012 um 05:54

    Implizit sind fast alle großen Läden so angeordnet, Produkte, die die gleiche Zielgruppe ansprechen stehen nebeneinander, zwecks crossselling.
    Im Übrigen gibt es aktuell massenhaft auf Klischees abzielende Werbung für Männer, Hasseröder Männercamp und so.

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 6. Juni 2012 um 09:38

    Ist die auch repressiv?

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