Ich weiß es ist schweirig ein kopfloses Kollektiv für die Taten Einzelner zu kritisieren. Aber die Pranger-Methodik, die Anonymous all zu gerne fährt, geht mir tierisch auf den Sack. Ich hab Sympathien für DDoS-Attacken im Sinne einer virtuellen Sitzblokade und kicher diebisch über so manchen Hack wie z.B. der den damals Hans-Peter Uhl ereilte. Nur muss ich da ehrlich zugeben, dass ich nur kicher weil es Leute trifft, die ich nicht mag und die Schwachsinn verzapfen. Als legitim sehe ich das tatsächlich nicht an. Auch wenn es schön ist, dass vermeintlichen Sicherheitsexperten gerne mal gezeigt wird, dass sie eben das nicht sind.
Was aber gar nicht geht ist der Prangershit den Anonymous immer wieder versucht. Gut, die Daten der Unterzeichner des Aufrufs “Wir sind die Urheber”, sind zu großen Teilen eh bekannt. Und der aktuelle Anlass ist nur ein Auslöser für diesen Post und sicher nicht der Ausschlaggebendste.
Denn immer wieder veröffentlichen Anonymous unbedacht private Daten. Mal von österreichischen Polizisten, mal von einem Pfefferspray-geilen Cop bei den Occupy Protesten in NYC und dann von mutmaßlichen Pädophilen.
Gerne wird das in Anlehung an das griechische Wort “dóxa” und der Kurzform von Dokumenten “Docs” eben doxen genannt. Das Sammeln persönlicher Merkmale und Daten über bestimmte Personen. Dabei geht es um nichts anderes als Einschüchterung. Ein klarer Aufruf ist, so manch Verteidiger des Prinzips, natürlich nicht damit verbunden. Eine klare Intention allerdings schon. Wir wissen, wer Du bist, wo Du wohnst, etc.
Das ist nicht unähnlich der Taktik der Protagonisten in Hans Weingartners “Die fetten Jahre sind vorbei”. Ein vermeintlich geschützter Raum wird erobert um die Geschädigten zu verunsichern.
Erst kürzlich sprach ich mit einem Urheber, der sich im Web unbeliebt machte und daraufhin gedoxt wurde. Anonyme Anrufe, Mails, etc. Scheiß Gefühl für einen Familienvater.
Nun ruft Anonymous nicht zu solchen Taten auf, doch seien wir mal ehrlich: Man muss nur Spiegel oder Welt Kommentare lesen um zu wissen wozu viele in der Lage wären und wofür sie sich nicht zu dumm vorkommen. Das Bereitstellen dieser Daten impliziert – nein verlangt sogar – etwas mit ihnen anzufangen. Sie zu nutzen. Wofür ist dem Mob selbst überlassen. Und so ist die vermeintlich technische Überlegenheit einfach nur maßlose Dummheit und Verantwortungslosigkeit von der das Kollektiv unbedingt Abstand nehmen sollte.
8 Kommentare:
Ja Scheiße, ey. Ich find solche Aktionen auch absoluten Mist.
was für ein lahmer artikel. du kritisierst einfach nur und sagst nichtmal warum. “Scheiß Gefühl für einen Familienvater.” ist dein bestes argument?
Wenn mir auch die Pragner Methodik zunächst kein Begriff war: Recht haste.
Schwierig, schwierig die Situation. Anonymous agiert manchmal wie eine außer Rand und Band geratene Kinderhorte.
@zweihorn Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Natürlich steht da warum. Was für ein lahmer Kommentar :-D
Sag mal, hast du meine Gedanken gedoxt? ;)
Danke. Bringt doch nichts, außer, dass die Opfer sich jetzt (noch) ein “Achtung! Wir werden bedroht!”-Fähnchen umhängen können. Außerdem, wer die Unterzeichner wirklich als Feind betrachtet, hat deutlich zu wenig Hobbys.
Passend dazu -> http://www.zeit.de/2011/46/DOS-Mainstream