Morgen beginnt vor dem Landgericht Hamburg das Widerspruchsverfahren gegen den vom Papst verbotenen Titel der Juli-Ausgabe. Und die Titanic packt in einer Presseerklärung mal wieder gekonnt ihre Sticheleien zusammen:
“Die Zeitschrift ziehe optimistisch in das Verfahren, erklärte Chefredakteur Leo Fischer: ‘Der Prozeß gegen Pussy Riot hat die Welt für Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch entfesselte Autokraten sensibilisiert. Wir haben Vertrauen in die westliche Justiz und glauben fest daran, daß wir nicht in Plexiglaskäfigen ausgestellt werden.’ Zuversichtlich sei er auch, weil weder der Papst noch seine Rechtsvertreter bisher eine Stellungnahme zu dem 15seitigen Widerspruchsschreiben der Zeitschrift abgegeben haben: ‘Dem Heiligen Vater fehlen wohl die Argumente. Andererseits gehen im Vatikan derzeit viele Dokumente verloren; vielleicht wird die Antwort des Papstes noch rechtzeitig zum Prozeßauftakt geleakt.’
Das Magazin kündigte an, mit der kompletten Belegschaft anzureisen, um den Prozeß zu beobachten. Außerdem werde man in Hamburg das Gespräch mit Kirchenvertretern und Journalisten suchen und sich symbolisch an den Michel festketten. Der politische Arm des Magazins, die Partei ‘Die PARTEI’, wird darüber hinaus in der Innenstadt einen Papst-Mittelaltermarkt veranstalten. Geboten werden u.a. Jongleure, Feuerspucker, ein Pranger und die Möglichkeit, eine Hexe zu verbrennen (symbolisch). Interessierte Bürger sollen sich so in die Lebenswelt des Papstes hineinversetzen können.”
Der Prozess ist abgesagt
Schaumschlägerei, sonst nichts. Die Auseinandersetzung zwischen Papst und der Titanic ist beendet. Die einstweilige Verfügung wurde zurückgezogen. Mehr bei der TAZ.
Vorher auf dem Einhorn:
– Das Papst-Cover der Titanic und die absurden Reaktionen
– Papst Benedikt verklagt Satire-Magazin Titanic
2 Kommentare:
Jetzt bin ich doch irgendwie am Papst-Mittelaltermarkt interessierter als am Widerspruchsverfahren.
Shame on you Titanic!
Groß…ganz groß!