Dekadenz pur. Womit könnte man Luxushandtaschen und hochpreisige Mode besser bewerben als mit Bagladies? Bagladies ist in den USA ein umgangssprachlicher Ausdruck für obdachlose Frauen, die ihr weniges Hab und Gut in Plastiktüten, also Bags, mit sich rumschleppen. Die Assoziationskette führte bei der deutschen Vogue und dem Fotografen Sebastian Kim zu einer (unüberlegten?!) Übersprungshandlung und einem der hässlichsten “Let-Them-Eat-Cake”-Momente der letzten Monate.
Imho weder provokant, noch aufrüttelnd, sondern einfach nur arrogant, doof und herablassend. Bilder des “Signs Of The Time” betitelten Shootings findet ihr hier. Die gesamte Serie aus der Oktoberausgabe scheint es hier zu geben.
“Einzigartig extravagant.”
Einzigartig snobbistisch. Traurige kranke Welt!
16 Kommentare:
autsch
“This is just how people end up after buying all of this useless shit.”
Boah, das ist ja grässlich. Als ich das eben gelesen habe, konnte ich es erst gar nicht glauben und googelte ein bisschen rum. Aber es scheint wirklich so zu sein. Vor allem unglaublich ist, dass außer dir bisher niemand darüber geschrieben zu haben scheint.
Unfassbar!
hm…also ich finde das eingentlich ziemlich…grässlich. das sieht wirklich furchtbar aus. wer kauft denn sowas??
aua
Och pft… Hobo-Style, ist doch schon alter Hut.
He, ich bewege mich in einer Szene, in der Style auch heissen kann “aussehen wie aus einer postapokalyptischen Zeit nach dem 3. Weltkrieg” und finde es cool. ;)
Sie haben es echt wahr gemacht und vor ein paar Jahren haben wir noch darüber gelacht. Ich präsentiere: Derelict
https://www.youtube.com/watch?v=zkOBAEa9wn8
oh man, ekelhaft…ganz arm
Das riecht nach einem Facebook Shitstorm, Leute! :)
fyi: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/vogue-praesentiert-model-als-obdachlose-a-859859.html
Sehr geschmacklos. Sehr doof. Passt aber zu den Klamotten.
man könnte die geschichte ja auch aus einem anderen blickwinkel sehen.
ein banker in ruhestand nebst gattin möchten dem goldenen käfig der glitzerwelt und selbsttäuschenden fassaden entfliehen und einen ausflug in die bronx machen, um nicht sofort als potentielles opfer targetisiert zu werden ist die zuvor erprobte methode tarnen und täuschen -hier mit edeldesign-leider eine ungeschickte wahl, da die authentizität nicht gegeben und zumal durch die upperclass-conversation mit mangelndem streetslang für ein sofortiges outing sorgen würde. hier kämen ein gegenseitiges coaching in sachen streetslang und surviving als win/win für beide zum tragen.
Ich finde die Klamotten eigentlich ganz cool und die Idee auch kreativ, etwas provokant, aber meiner Meinung nach noch in Ordnung… Es verletzt niemanden und Aufrufe zu “Facebook Shitstorms” sind sehr kindisch und bringen niemandem etwas.
und das spannende daran:
es geht in der debatte wohl weniger um die frage, WAS man so IN ECHT tun kann oder worans wohl WIRKLICH liegt, dass leute aus der gesellschaft ausgeklinkt werden, sondern lediglich darum, WIE man ihnen ihr schlimmes dasein nicht auch noch unnötig vor augen hält.
und dann kommen am ende auch noch irgendwelche teenies und wollen dem obdachlosen die designer-klamotten vom leibe reißen.
das nenne ich mal eine echte gefahr die da lauert.
weniger judith butler lesen. die ist nämlich ganz schön irre.
vielleicht spenden du oder ich lieber mal n paar cent, wenn wir meinen unser gewissen damit beruhigen zu können. dann gehts uns damit wenigstens gut, nich wahr?
@ina Ganz genau, richtig erkannt. Das sind zwei vollkommen verschiedene Debatten. Irre! Und das hab ich sogar ohne irgendeinen Butler-Verweis geschrieben. Verrückt! Krass diese Zusammenhänge…