Ich kann mich an Zeiten erinnern da saß jeder Song von weezer. Da kaufte ich jede Single um die B-Seiten zu bekommen und die B-Seiten waren besser als vieles was andere Bands als A-Seiten brachten. Das war in den 90ern. Im Sommer 1997 war Pinkerton die einzige Platte die rotierte und jede Single sehnsüchtig erwartet. Das großartige “You Gave Your Love to Me Softly”, der Walzer “Devotion”, “I Just Threw Out the Love of My Dreams” mit Rachel Haden am Gesang. Und dann war Stille. Bis 2001 das grüne Album erschien. Matt Sharp war draußen, aber das wusste ich als Fan im Sinne von Fanatiker schon lange. Und irgendwie wusste man, dass dies der Anfang vom Ende war. Das grüne Album war gut und immernoch besser als viele A-Seiten anderer Bands, aber die Magie fehlte in immer mehr Songs und B-Seiten wurden zu B-Seiten. Wäre da nicht dieser eine Song den es nur auf einer Fehlpressung der “Hash Pipe” 7inch gab: Der “Teenage Victory Song”. Und der Song selbst zeigte für einen kurzen Moment, dass weezer immernoch weezer sind. Auch ohne Matt Sharp und mit schrecklichen B-Seiten wie einem Jimmy Pop Remix oder eher belanglosen Kleinigkeiten wie “I Do”. Dieser Song deutete darauf hin, dass sie es immernoch drauf haben.
Es ist eine Ironie, dass dieses Stück eine solche Rarität ist, war er doch lange ein Anwärter für das Album selbst und wurde in letzter Sekunde runtergeschmissen.
Vielleicht lag es am Text. Denn der Text ist infantil und aggressiv. Es geht darum wie der Protagonist sich wehrt, seine Bullies vermöbelt. Eher eine fragwürdige Aussage. Doch die Melodie ist sehnsüchtig und jeder der mal gemobbt wurde kennt leider diese Fantasien. Und man hat das Gefühl, dass das Lied selbst, das Mitsingen Rache genug ist. Und dann ist es 2012 wieder Mitte der 90er und ich singe ihn lauthals mit. In dem Glauben, dass alles irgenwann anders wird und die Verlierer die anderen sind.
Und irgendwann vielleicht werden auch weezer wieder ein Album machen das von vorne bis hinten diese Magie hatte wie das blaue Album oder die Pinkerton. Denn manchmal hat Fan sein auch was mit Glauben zu tun.