Kotzbröckchen vom 18.02. mit Frei.Wild, Amazon und einem offenen Brief an Gauck

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Tippendes Einhorn?!

Angehörige von NSU-Opfer weist Einladung von Gauck zurück

Ich hatte den Brief von Aysen Tasköprü, Schwester des ermordeten Süleymann Tasköprü und Nebenklägerin im NSU-Prozess, schon auf Facebook in leicht gekürzter Fassung verlinkt. Das hier ist aber so wichtig, dass ich das nochmal bringe. Diesmal ungekürzt.

Bekommt einen noch bittereren Beigeschmack, wenn Du bedenkst, dass Gauck zuvor ein gewünschtes Treffen ablehnte.

Die fröhlich unpolitische Grauzone

Frei.Wild Fans bezeichnen sich gerne als unpolitisch. Mareike erzählt von ihren Erlebnissen auf dem Ehrlich&Laut-Festival und über all die anderen “unpolitischen” Festivals die Bands aus der Grau- und Braunzone auftreten lassen. Frei.Wild, Unantastbar und und und…
Aber das nennt sich seit dem With Full Force vermutlich “tolerant”. Lesenswerter ehrlicher Post mit vielen Infos.
Nicholas Müller von Jupiter Jones hat sich dem Thema auch nochmal angenommen und die Absage der Band zerpflückt. Sein Statement als PDF findest Du hier. Und wie er schreibt. Es beginnt und endet nicht mit Frei.Wild.

Passend dazu dieses Video, dass ich heute schon beim Tanzenden Einhorn hatte:

Amazon Shitstorm

Puhh, ich hab mich da bisher rausgehalten. René hat einen sehr guten Kommentar geschrieben. Es ist diese “Leider geil”-Attitüde. Jetzt nicht auf den Sicherheitsdienst bezogen. Aber insgesamt. Wir wollen billiges Fleisch und wundern uns, dass uns Pferd untergejubelt wird. Billige Klamotten und sind erschrocken über die Arbeitsbedingungen im Ausland. Wir wollen bei Discountern kaufen und sind dort ebenfalls über die Arbeitsbedingungen erschrocken. Es ist vllt. arg vereinfacht und polemisch wie René es schreibt:

“Aber man sollte doch wenigstens etwas davon mitbekommen, dass wir seit nun fast schon wieder 10 scheiß Jahren von der CDU/FDP regiert werden und wenn man die Regierung Schröder als rechtsgerückte Variante der ehemaligen Arbeiterpartei hinzurechnet, haben hier in Deutschland seit ungefähr 25 Jahren neoliberale BWLer das Sagen. Es gibt einen Grund dafür, dass ich hier auf NC Exceltabellenauskenner und Businesskasper als Schimpfwort benutze und dieser Grund äußerte sich in der ARD-Doku in dem Satz ‘Ich zähle nicht in Menschen, ich zähle in Bussen’. Dieser Satz offenbarte nicht das ‘Schlechte’ in Amazon, sondern die Unmenschlichkeit des Neoliberalismus.”

Wie gesagt: Vielleicht vereinfacht und polemisch. Aber defintiv auch zu großen Teilen leider wahr.



    4 Kommentare:

  • Emanon schreibt am 18. Februar 2013 um 21:28

    Amazon:
    Schon okay. Wenn man das differenziert betrachtet und sich damit wissenschaftlich auseinandersetzt, kommt man zum gleichen Ergebnis. Nur weil René Wortwahl recht vorauseilend ist, macht das die Sache nicht unwahr. Ich denke, man kann das mit Recht so vereinfachen, wenn alle großen Volkswirtschaftler und der IWF zu dem Ergebnis kommen, dass so ziemlich alles, was in Europa in den letzten 20 Jahren volkswirtschaftlich gemacht wurde, Mist war/ist.
    Gauck-Brief:
    Also der hat mich echt umgehauen. Auf der einen Seite habe ich Freude darüber gespürt, dass jemand Gauck seine gespielte Menschlichkeit um die Ohren haut und auf der anderen hat mich das aus verschiedenen Gründen unglaublich getroffen. Mein Respekt für sie lässt sich kaum in Worte fassen.

  • medium schreibt am 18. Februar 2013 um 21:49

    Zu der NSU-Geschichte:
    http://nsuprozess.blogsport.de/2013/01/04/buendnis-aufruf/

  • dermehler schreibt am 19. Februar 2013 um 03:08

    Nachdem ich den Brief gelesen hatte musste ich ein paarmal tief durchatmen…
    und sogleich kam mir der Gedanke wenn Oberwasauchimmer Gauck das liest es nicht wirklich verstehen wird zu gross ist die Distanz zu den Inhalt und vorallem den Gefühlen von Aysen Tasköprü.

  • Basti schreibt am 20. Februar 2013 um 19:24

    Zur FRWLD Festival Geschichte:
    http://rise-above.de/with-full-force-2013-kein-frei-wild/
    Meiner Meinung nach geht’s nur so. Über den Geldbeutel.

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