Die Band Moop Mama und einige Helfer (u.a. Fiva MC) zeigen, wie bezahlbarer Wohnraum erhalten werden kann. In einer Guerilla-Aktion haben sie unter dem Motto “Müllerstraße 6 – Hier renovieren wir für die Stadt München!” ein Haus saniert welches als unrenovierbar deklariert wurde. Aus der Videobeschreibung dazu:
“Die Gebäude auf dem Gelände Müllerstraße 2-6 sollen abgerissen werden, darunter das Eckhaus Müllerstraße 6, eines der wenigen erhaltenen Beispiele stilechter 50er-Jahre Architektur und städtebaulicher Fixpunkt an der Kreuzung Corneliusstraße. Die Stadt München möchte an dieser Stelle neue Wohnungen bauen. Die Kosten für den Neubau wurden im vergangenen Jahr von der Stadt recht vorsichtig mit 5,2 Millionen Euro beziffert. Planung, Grundstücksfreimachung, Abbruch, Außenanlagen, Ausstattung sind hier noch nicht eingerechnet, so dass das ganze Projekt nach sachverständiger Einschätzung mit mindestens 7 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Das Kommunalreferat sagt, eine Erhaltung des Gebäudes sei ‘nur mit ganz erheblichem Kostenmehraufwand’ möglich. Das glauben wir nicht. Wir von der ‘Goldgrund Family’, engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtviertel, glauben, dass die Stadt einen Großteil dieses Geldes sparen könnte, indem sie das bestehende Haus einfach renoviert und erhält. Die Gebäude sind nach Aussagen von Architekten keineswegs abbruchreif. Eine zeitgemäße Sanierung würde einen Bruchteil eines Neubaus kosten. Es ensteht zwar etwas weniger Wohnfläche, dafür aber kurzfristig und billig. Wir haben schonmal damit angefangen und in den vergangenen Tagen eine der Wohnungen grundsaniert: neues Parkett, neue Küche, neues Bad, und ansonsten einmal schönmachen. Das Ergebnis: eine ‘Goldgrund-sanierte’ Wohnung, nach der sich zehntausende Münchner Wohnungssuchende die Finger lecken würden… Das Ganze hat einen Bruchteil des Neubaus gekostet. Diese wurden in diesem Fall von uns getragen. Die Kosten der Modernisierung des gesamten Komplexes würden, nach unserer Einschätzung, maximal ein Fünftel des Neubaus betragen … Wohnraum muss her — je schneller desto besser. Würde man die jetzt bestehenden Gebäude sanieren, hätte man in einem halben Jahr 20 Wohnungen für kleines Geld. Das schafft zwar weniger Betongold für die Stadtbilanz, aber mehr Gold in den Herzen von akut Wohnungssuchenden…”
Hier gibt es auch noch ein Interview mit Keno von Moop Mama zu hören. Super tolle Aktion finde ich!
UPDATE:
Scheinbar ist die Situation nicht so einfach, daher hier auch eine Gegenmeinung.
4 Kommentare:
In beiden Artikeln wird leider nicht darauf eingegangen inwiefern sich die späteren Mieten ändern werden. Gerade in der Gegendarstellung würde ich sowas doch erwarten im Sinne von “Die Mietpreise werden sich für die Betroffenen nicht ändern”. Insofern ist man natürlich erstmal skeptisch.
Was die mit der Aktion eigentlich erwirkt haben möchte man nicht glauben, wenn es heute nicht in der Zeitung stehen würde: die Gebäude werden NICHT abgerissen sondern nun modernisiert!
Ende gut alles gut…
Die Aktion scheint aber angekommen zu sein:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muellerstrasse-stadt-prueft-sanierung-des-abrisshauses-1.1618399
das war schon eine super Aktion, das hat seine Kreise gezogen. Genauso funktioniert es, wenn es aussichtslos erscheint. So kann man ja auch mal eine Renovierung durchführen.