Es ist nicht überraschend, dass eine gewisse Skrupellosigkeit bei der Karriereleiter des Kapitalismus immer eine gute Aufstiegshilfe war. Um da mal Carsten Maschmeyer zu zitieren:
“Wenn sie duftende Rosen haben wollen, müssen sie im Herbst stinkende Jauche drauf kippen. Und das komische ist: Je stärker das stinkt, um so schöner duftet das hinterher.”
Auch stellte die Universität St. Gallen fest, dass Börsenmakler schlimmer agieren als Psyhopathen. Prof. Dr. Nora Szech und Prof. Dr. Armin Falk haben nun eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht in der es um Moral und Markt geht. Probanden konnten das Leben von Labormäusen retten oder Geld erhalten. Preise wurden gedrückt und ein Mäuseleben damit immer wertloser.
“The possibility that market interaction may erode moral values is a long-standing, but controversial, hypothesis in the social sciences, ethics, and philosophy. To date, empirical evidence on decay of moral values through market interaction has been scarce. We present controlled experimental evidence on how market interaction changes how human subjects value harm and damage done to third parties.
In the experiment, subjects decide between either saving the life of a mouse or receiving money. We compare individual decisions to those made in a bilateral and a multilateral market. In both markets, the willingness to kill the mouse is substantially higher than in individual decisions. Furthermore, in the multilateral market, prices for life deteriorate tremendously.”
Das ist im Einklang mit früheren Studien des Wirtschaftswissenschaftlers Falk. Diese zeigten, dass menschliches Verhalten im ökonomischen Kontext in der Regel nur beschränkt rational ist. Auch soziale Präfarenzen und Fairness spielen u.a. eine Rolle.
3 Kommentare:
Das ist hochinteressant. Es gibt also Verhaltensforscher, die Mäuse umbringen, um so der Mentalität des Kapitalismus auf die Schliche zu kommen?
@Samuel Ob Mäuse tatsächlich zu Schaden kamen konnte ich aus keiner der Quellen rauslesen. Ich gehe nicht davon aus, stellte mir die Frage ganz kurz aber auch.
Tja, dieser Artikel ist bedauerlicherweise hinter einer Paywall, weil er in einem … nunja … in einem … ähem … *räusper* … kapitalistischem Journal veröffentlicht wurde.
:-(