Ach Kommentare! Ich habe damit ja auch immer wieder zu kämpfen und andererseits ist es das was ich am Internet liebe. Austausch, Kommunikation und all der social Kram eben.
Und hätte ich nicht diverse wunderbare Überzeugungstäter*innen, vielleicht hätte ich auch den Schritt gewagt, den nun Popular Science gehen. Die schließen nämlich ihre Kommentare. Aber nicht explizit wegen Trollings oder anderem Rumgekacke, sondern weil Kommentare die Objektivität des Lesers beeinflussen.
Dominique Brossard, Professor der University of Wisconsin, führte eine Studie mit über 1000 Teilnehmer*innen durch und stellte fest, dass Kommentare stets die Leser*innen beeinflussen. Brossard nennt das den “Nasty Effect”. Wissenschaftliche Artikel versah er einmal mit fiesen Kommentaren a la “Wenn Du die Vorteile dieser Entwicklung nicht siehst bist Du ein verdammter Idiot” und einmal mit kritischen Kommentaren die allerdings auf explizite Sprache verzichteten. Zwei Versuchsgruppen durften dann die Artikel samt Comments lesen. Das Ergebnis:
“The results were both surprising and disturbing. Uncivil comments not only polarized readers, but they often changed a participant’s interpretation of the news story itself.
In the civil group, those who initially did or did not support the technology — whom we identified with preliminary survey questions — continued to feel the same way after reading the comments. Those exposed to rude comments, however, ended up with a much more polarized understanding of the risks connected with the technology.
[…]
While it’s hard to quantify the distortional effects of such online nastiness, it’s bound to be quite substantial, particularly — and perhaps ironically — in the area of science news.”
Demnach ist mein Hinweis auf diese Studie schon beeinflussend. So zeigt meine Interpretation ja, dass ich die Studie für valide halte. Einen interessanten Nebenaspekt hat das ganze auch. Die fiesen Kommentare hatten einen größeren Einfluss als die netten.
Oder zusammengefasst: Vielleicht sollte ich verfickt nochmal mehr fluchen um Euch von meinen Ansichten zu überzeugen!
4 Kommentare:
FAKE!!!!!!1111
Stellt sich natürlich die Frage, ob die Beeinflussung des Lesers per se schlecht oder gut sein muss. Bei dieser Art von Publikation und der Art von Rezipienten halte ich das für einen eigenartigen Ansatz – besonders bei dem “popular” im Namen.
Wissenschaftliche Fachdatenbanken und Printpublikationen, also jene Medien, die von qualifizierten Diskursteilnehmern zur Voranbringung der Wissenschaft gelesen werden, lassen keine Kommentare zu. Warum das Zulassen von Kommentaren in einer Publikation, die Laien Wissenschaft näher bringen soll, schlecht für die Wissenschaft sein soll, bleibt fraglich.
Unabhängig davon kann ich aber alle verstehen, die mit Kommentaren unter ihren Artikeln Probleme haben – nicht nur wegen des Umgangstons. Kostet ja auch Zeit und Nerven.
http://imgs.xkcd.com/comics/duty_calls.png
Kommentieren ist wichtig und richtig! Leute die kein Leben ausserhalb des Netzes haben,könnten sonst seltsame Ideen zur Ausführung bringen!
Science BITCH!!!