Die Hedonististische Internationale macht wieder mal mit einer Aktion von sich Reden. Über 100 SPD-Mitgliedern und Funktionäre hat die bislang unbekannten Sektion “Kommando Gerhard Schröder” angerufen um sie von einem “Ja” bei der Basisbefragung zu überzeugen:
“Um die SPD-Mitglieder auf Linie zu bringen, hat das Kommando Gerhard Schröder ausschließlich Aussagen und Argumente verwendet, mit denen ranghohe Mitglieder der Partei und ihres Vorstandes in den letzten Wochen in den Medien zitiert wurden. Diese Aussagen wurden in den Telefongesprächen mit Willy-Brandt-Zitaten garniert, um sie den Genossen schmackhafter zu machen.
Die Aktion ist Teil einer ganzen Reihe von SPD-Werbemaßnahmen für die Große Koalition. Zuletzt hatte der Parteivorstand Musterreden mit Argumenten für die Große Koalition verschickt. Selbst den Briefwahlunterlagen zum Mitgliedervotum sind umfangreiche Materialien beigelegt, die für ein ‘Ja’ werben.”
Die Medien berichten indes von Drohanrufen. So schreibt u.a. auch die ZEIT über den Fall. Das Kommando Gerhard Schröder hat sich in das Telefonsystem im Willy-Brandt-Haus eingehackt und es so aussehen lassen, als rufe sie mit der zentralen Nummer des Parteivorstands an. Die SPD ist nicht amused. Dabei sieht sich das Kommando Gerhard Schröder in Tradition der oben erwähnten sonstigen Werbemaßnahmen. Michael Wiegand, tarifgebundener Call Center Agent des Kommandos Gerhard Schröder, rechtfertigt die Aktion:
“Beim Mitgliedervotum darf nichts anbrennen. Deshalb haben wir das Vorgehen des Vorstandes konsequent zu Ende gedacht. Das ist lupenreine SPD-Demokratie.”
Der SPD-Vorstand prüft rechtliche Schritte und behält sich eine Anzeige vor.
Update 6.12.
Mittlerweile ermittelt tatsächlich das BKA und bei der taz gibt es ein lesenswertes Interview mit dem Call Center Agent Michal Wiegand.
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