Oh Irony! Seit 2013 erscheint Newsweek in den USA nur noch online und genau dort findet sich ein herrlicher Artikel aus dem Jahre 1995 mit vielen Prognosen zur Zukunft des Internets. So heißt es zum Beispiel:
“The truth in no online database will replace your daily newspaper, no CD-ROM can take the place of a competent teacher and no computer network will change the way government works.”
Auch schön ist, wie das Onlinebusiness kurz nach dem Start von Amazon und Co. gesehen wurde. Das Hauptproblem von Onlinemarktplätzen laut Clifford Stoll: Human Contact!
“Even if there were a trustworthy way to send money over the Internet—which there isn’t—the network is missing a most essential ingredient of capitalism: salespeople.”
Vorher auf dem Einhorn:
Online gehen – Lohnt sich das? – Die Bravo 1998 beantwortet die Frage…
3 Kommentare:
Naja gut,ganz unrecht hatten sie ja mit einer Einschätzungnicht,ohne Kuratoren/Edotoren oder gute Suchmaschinen plus konkretem Wissensbedarf ist das Netz nun wirklich ein großer Wust durcheinanderredender Menschen, der Rest ist natürlich eine grandios papierüberschätzende Fehlvision
Dr. Stoll kann und konnte gewiss eine kompetentere Bewertung liefern, als dahergelaufene Hedonisten und selbsternannte Netzspezialisten, die das Internet zu ihrem Lebensinhalt erklärt haben. Auch wenn das Interview heute stellenweise obsolet wirkt, hat sich nicht viel geändert. Nur weil das Internet inflationär in alle Gesellschafts- und Berufsbereiche vorgedrungen ist, ist das Massenmedium (mit Masseninformation, die viele Menschen überfordert) noch lange keine Qualitätsmedium. Bauen Hochschulen derzeit neue Hörsaalkomplexe (bspw. RWTH Aachen), weil eine CD-Rom und das Netz (“e-learning”) die Vermittlung von Inhalten ersetzen kann? Kann es nicht, es ermöglicht Konsum.
Buchtipp (Papier oder auch eBook): “Log out” v. Cliff Stoll
@Stefan Bzgl. E-Learning gebe ich dem Astronomen Stoll (bisher) Recht. Das erste Zitat bezog sich in erster Linie auf die Erwähnung der Zeitungen. Und deren Auflagenrückgänge betrachte ich da schon als deutliches Signal.
Und genau beim Konsum (im Sinne von Kapitalismus) war seine Prognose doch durchaus auch inkorrekt. Ich denke nicht, dass es dafür Kaufleute und menschlichen Kontakt braucht.