Vor kurzem startete die Bundeswehr eine Werbekampagne für Jugendliche. Für knapp elf Millionen Euro soll jungen Menschen ein “Sinn ihrer Arbeit” und “starke Antworten” vermittelt werden. Krieg und Auslandseinsätze werden dabei selbstverständlich ausgeblendet und im Mittelpukt stehen Abenteuer, Kameradschaft und ähnliches. Also das was Gauck mal als “Mutbürger in Uniform” bezeichnete.
Findet das Berliner Peng-Koellektiv logischerweise doof und hat mit Mach was zählt eine Gegenkampagne gestartet, allerdings weitaus günstiger. Peng dazu:
“Wir hoffen, dass wir so auch Besucher und Besucherinnen erreichen, die sich wirklich für die Bundeswehr interessieren. Gerade junge Leute sind Zielgruppe einer solchen Aktion und so, wie die Originalkampagne aussieht, könnte man echt denken, dass die Bundeswehr ein einziges großes Abenteuer ist. […] Wenn es nur ein stylisches Design braucht, um junge Leute von einer Idee zu überzeugen, dann können wir das auch. Und wir haben die besseren Argumente.”
(via Diverse auf FB)
3 Kommentare:
Die zählen schön Probleme in und mit der Bundeswehr auf, nur Lösungen gibt es keine. Keine Argumente warum und wie wir auf eine Armee verzichten können. Kein Wort warum es kaum Linke in der Bundeswehr gibt (wil ja keine hin, war in der DDR anders). Reine Erwähnung der Anzahl der Auslandseinsätze. UNAMID, UNMISS, UNMIL und MINURSO kennt kaum einer. Wisst ihr was die Soldaten da machen? Nö, aber ist bestimmt Böse.
Die Zahl der 106 Gefallen simmt so nicht. Das ist die Zahl aller Toten in Einsätzen inklusive Unfälle und natürliche Tode. Frisierte Zahlen bzw. ein Formulierung die einen falschen Anschein erweckt, als “besseren Argumente” zu bringen, finde ich etwas schwach.
Kurz zur BW Kampagne. Zum eine ist es Werbung, da erzählt man lieber die schönen Dinge, wenn man dafür schon bezahlt. Zum anderen, der Spruch “Kriesenherde löscht man nicht mit Abwarten und Teetrinken” bezieht sich doch auf Auslandseinsätze.
Wenn sich eine erwachsene Person verpflichtet, kann man von ihr erwarten das sie sich informiert und das nicht nur aus der Werbung. Deshalb finde ich das schon in Ordnung.
Die Bundeswehr geht ungefähr so vor wie die Junge Union um neue Mitlgieder zu bekommen. Unvergessen wie bei der Games Convention 2007 in Leiptig ein Stand der Bundeswehr stand. Frei nach dem Motto “Du magst Killerspiele, dann komm zu uns”. Ich fand das abartig und geschmacklos. Der Stand war auch gut besucht.
Die Bundeswehr ist ein übergroßer Schützenverein. Besonders was die “Kameradschaft” angeht.
Und ja, Krieg und Töten finde ich blöd. Nur doof das dies in der Werbung nicht gezeigt wird. Man könnte meinen die Bundeswehr wär ein hipper Jugendclub.
https://www.youtube.com/watch?v=twleq-4jCAA