Crazy Stuff. “Weltspiegel” von Johannes Rümelin (oder auch Johann Remmelin) erschien 1661 und soll dem Menschen den eigenen Körper näher bringen. Dafür werden Kupferstiche von Lukas Kilian verwendet, die wie in einem PopUp-Buch präsentiert werden. So können Leser*innen (Papier-)Schicht für Schicht den Körpern die – äh – Haut abziehen.
Johanna Rumpeltes schreibt zu dem Werk:
“Rümelin fasste das aktuelle anatomische Wissen seiner Zeit zusammen und ordnete es im ‘Weltspiegel’ in das christliche Weltbild seiner Zeit ein. Schon der Titel ‘Weltspiegel’ weist auf die Verortung des Menschen in der göttlichen Schöpfung und auf seine Symbolhaftigkeit als ‘Spiegel’ des gebärenden und sterbenden Kreislaufs der Schöpfung hin. Der vollständige Titel des Werks verrät noch mehr: ‘Das ist Abbildung göttlicher Schöpfung an des Menschen Leib, mit beigesetzter schriftlicher Erklärung – sowohl zu Gottes Weisheit als des Menschen selbst Erkandenus [Erkenntnis] dienend.’ Biblische Darstellungen unterstreichen diese Zielsetzung, ebenso wie Bibelzitate, die zum maßvollen Streben nach Wissen mahnen und an die Endlichkeit des Lebens erinnern.”