WKR-Ball bekommt legitime Beschreibung

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Der WKR-Ball ist eine Eigenwilligkeit. Eine vermeintlich elitäre Veranstaltung, bestehend aus FPÖ-Typen, waffenstudentischen Burschenschaftern und rechter Prominenz. Zu Recht bringt das klassistische Brimborium seit geraumer Zeit Proteste mit sich. Über den Nachfolger, den Wiener Akademikerball, schrieb bereits 2014 mein Wiener Freund Markus fürs Einhorn.

Auch Marine Le Pen von der Front National war zu Gast auf dem WKR-Ball und wurde 2012 von der französischen Zeitung Libération sowie Dominique Sopo, dem Vorsitzenden der Organisation SOS Racism, für die Teilnahme an dem “widerlichen Ball für Nostalgiker des 3. Reichs” kritisiert. Le Pen bemühte daraufhin eine Klage wegen Verleumdung. Nun scheiterte sie vor dem Pariser Berufungsgericht und der WKR-Ball bekommt eine juristisch legitime Beschreibung:

Ein “antisemitischer Ball” von “Nostalgikern des Dritten Reiches”.

Nachdem Le Pen in erster Instanz Recht bekam bezeichnete das Pariser Berufungsgericht die Kritik als “legitim”.

(via @schattleitner)



    2 Kommentare:

  • CH64 schreibt am 15. Januar 2016 um 12:24

    Kleine Erläuterung: Der WKR ist der Wiener Korporationsring. Die meisten schlagenden Wiener Studentenverbindungen sind dort Mitglied. Dieser Organisiert verschiedenen Veranstaltungen, politische und gesellige.
    Vom Betreiber der Hofburg wurde beschlossen die Räumlichkeiten ab 2013 nicht mehr an den WKR zu vermieten. Die Organisation des Balles übernahm in der Folge die Wiener Landesgruppe der FPÖ. Als im österreichischen Parlament vertretene Partei, wollte man dieser nicht den Zugang zu einem Haus der Republik verwehren.
    Seit dem heißt es Wiener Akademikerball.

    Leider ein Beispiel für die problematische Verbindung der Korporationen mit Parteien in Österreich. Die schlagenden Verbindungen sind eng mit der FPÖ verbunden; die Katholischen Verbindungen mit der ÖVP.
    Früher war das deutlich pluralistischer und in der BRD ist es das noch heute. So war zum Beispiel Ferdinand Lassalle Burschenschafter (ohne l).

  • Daniel Decker
    Daniel schreibt am 15. Januar 2016 um 13:17

    Alter Wein in neuen Schläuchen.

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