Kölner Student*innen der Kölner Journalistenschule haben für das Projekt Faktenzoom die Aussagen von sieben Politiker*innen in vier Talkshows überprüft. Dabei wurden hunderte Aussagen dokumentiert und überprüft. Das Ergebnis: Bei einigen war fast ein Viertel der Behauptungen falsch.
Hier die Rangliste von Negativ zu Positiv:
1. Frauke Petry (AfD) – 26,3%*
2. Markus Söder (CSU) – 21,9%*
3. Katrin Göring-Eckardt (GRÜNEN) – 16,3%*
4. Katja Kipping (LINKE) – 15,9%*
5. Christian Lindner (FDP) – 12,5%
6. Thomas Oppermann (SPD) – 9,1%
7. Armin Laschet (CDU) – 6,5%
*Anzahl geprüfter falscher und überwiegend falscher Aussagen
Insgesamt wurden 702 Aussagen festgehalten von denen 351 überprüft wurden was zu insgesamt 14% Falschaussagen führte. Was das Projekt nicht macht ist zu sagen ob jemand bewusst Falschaussagen trifft oder diese einfach Irrtümer sind die einfach mal jedem unterlaufen. Das sagt auch Sebastian Moritz von Faktenzoom deutlich:
“Frau Petry ist diejenige Politikerin, die am meisten die Unwahrheit sagt. Ob das jetzt bewusste Lügen waren, weiß ich nicht.”
Dennoch ist interessant, dass die Politiker*innen mit den meisten überprüfbaren Fakten (und oft damit einhergehend meisten Aussagen) die wenigsten Falschaussagen trafen. So zeigt Faktenzoom auch, dass niemand fehlerfrei ist, auch wenn zwischen 6,5% und 26,5% doch arg Spielraum ist. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass dieses Projekt keine Studie mit wissenschaftlichem Anspruch ist, sondern es sich lediglich um ein journalistisches Projekt handelt. Übermedien sieht das Projekt weitaus kritischer:
“Die Frage, ob ein Satz als ‘Allgemeinwissen’, ‘Binsenweisheit’ oder ‘nicht überprüfbar’ eingestuft wird, ist entscheidend, weil all diese Zitate aus der Berechnung der Fehlerquote herausfallen. Wenn Markus Söder unterstellt wird, dass knapp 22 Prozent seiner Aussagen nicht korrekt waren, bezieht sich das nur auf die von ‘Faktenzoom’ als überprüfbar einsortierten Ausagen. Ein Politiker, der in den Talkshows 100 Sätze sagte, die zweifellos richtig sind, aber von ‘Faktenzoom’ als Allgemeinwissen eingestuft werden, und einen Satz, der falsch ist, käme nach dieser Rechenmethode auf eine Fehlerquote von 100 Prozent.”
Frauke Petry, die gerne von der “Pinocchio-Presse” spricht, wird in jedem Fall ihren Spitznamen “Pinocchio-Petry” wohl dennoch nicht mehr so einfach los.