Mit Rechten reden 2017/18

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Diederichsen mag nicht mit Rechten reden

Mit rechten Reden. Die Probleme verstehen, die Positionen, sich gar intellektuell auseinandersetzen. Am Besten auf Podien, in Talkshows, gegen Denkverbote und sowas. Ein Wunsch der alle Jahre wieder aufkommt. Und alle Jahre wieder gibt es Texte, warum das Bullshit ist. Im Winter 93/94 schrieb Wiglaf Droste einen Text dazu, den er 2000 für eine CD einsprach.

In der Spex #378 (Januar / Februar 2018) gibt es ein lesenswertes Interview mit Diedrich Diederichsen anlässlich des Buches “Mit Rechten reden”. Bemerkenswert finde ich allerdings den Grundtenor, der sich auch in einem anderen aktuellen Interview (s.u.) wiederfindet:

“Ein weiterer Grund für dieses Redenwollen sind die Erfolge der Rechten im Mainstream. […] Diese […] haben aber nichts damit zu tun, dass irgendjemand etwas denkt oder geschrieben hat. […] Es geht nicht eine denkende Avantgarde voraus, und dann folgen die Massen auf die Straße.”

Oder wie es Diederichsen zuvor deutlich knapper formuliert:

“Schließlich könnte man glauben, man müsse deren Positionen kennenlernen. Ist aber nicht nötig, ist alles sattsam bekannt.”

Zum selben Schluss kommt Jan Böhmermann im Interview mit der ZEIT:

Jan Böhmermann will nicht mit Rechten reden

Imho wurde schon viel zu oft mit Rechten geredet. Bereits 2014 schrieb ich über all die Talkshows, die Ihre Positionen zur Debatte stellten und damit überhaupt erst salonfähig machten. Was Monate zuvor noch Skandal war, war plötzlich “mutig”. In Realtime konnten wir die Normalisierung ansehen. Und am Ende dann eben gar nichts Neues, sondern sattsam bekannt.

Weitereführende Links zum Redebedarf:

“Mit rechten reden?” – Ein taz-Artikel von 1994
Wir müssen reden. Mit Nazis! – Der Störungsmelder 2008



    2 Kommentare:

  • Matthias schreibt am 4. Januar 2018 um 16:00

    Genau. Nicht mit Nazis reden, gleich aufs Maul..Ne andere Spreache verstehen die nicht. Die müssen wieder in ihre Löcher zurück kriechen und dazu müssen sie Angst haben, richtig Angst..

  • m schreibt am 31. Januar 2018 um 13:41

    Rechts ist ganz normaler, integraler Bestandteil des politischen Spektrums. SPD ist links, CDU ist rechts. Wenn ihr ständig „rechts“ mit „rechtsradikal“ und allem dahinter verwechselt (oder verwechseln wollt) ist es nicht verwunderlich, dass ihr euch permanent den Kopf stoßt. Räumt mal eure Begriffe auf ihr jämmerlichen Cucks!

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