Schrippen

Die FDP und die Brötchen – Eine Suche nach Backwaren

Christian Lindner übt sich der AfD Wähler*innen streitig zu machen und greift dabei auf Brötchen-Metaphern zurück. Integration und Backwaren zwei essentielle Bestandteile der FDP.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Lindner und die FDP Backwaren für bescheuerte Bilder missbrauchen. Es ist nichtmal das erste Mal, dass es dabei um Integration geht. 2011 stiftete die FDP Berlin für mich als Zugezogenen Verwirrung in dem sie Schrippen mit Croissants gleichsetzte (s.o.).

Ironischerweise folgte 2012 der sogenannte Schrippen-Streit. Wolfgang Thierse beklagte sich darüber, dass man in Prenzlauer Berg beim Bäcker “Wecke” statt “Schrippe” höre. Was ein Jahr zuvor noch Inhalt eigener Wahlwerbung war, war nun für Liberale Schwaben ein Affront.

Noch zwei Jahre später empörte sich FDP-Mann Hans-Ulrich Rülke und wollte nicht, dass Wolfgang Thiersevor dem baden-württembergischen Landtag zum Jubiläum des Mauerfalls spricht und betonte:

“Um die Brötchen geht es nicht. Er hat gesagt, dass die Schwaben in Berlin nicht begriffen, dass sie nicht mehr in ihrer schwäbischen Kleinstadt leben würden. Damit hat er sich über die Baden-Württemberger abfällig geäußert.”

Dabei scheinen Backwaren und FDP untrennbar. Als die FDP im September 2013 aus dem Parlament flog mussten einige Abgeordnete tatsächlich arbeiten. Jörg von Polheim erinnerte stand wieder jeden Tag in seiner Backstube. Auch Jungpolitiker Janis Wiskandt erlernte das Bäckereihandwerk, verpasste 2017 aber den Einzug in den Bundestag.

Dementsprechend liegt es auch Nahe das Vorurteil die FDP sei die Partei der Besserverdienenden mit einem bürgerlichen Vergleich zu widerlegen:

“Wer also behauptet, dass die liberale FDP nur eine Partei der Selbstständigen und ‘Besserverdienenden’ sei, tut ihr gemäß den oben stehenden Erklärungen Unrecht.
Das ist so, als ob man eine Bäckerei nur auf ihr Angebot an Rosinenbrötchen reduzieren würde…”

Und auch für Lindner selbst war es nicht das erste Bild mit Backwaren. So sagte er 2017:

“Wer mit der jetzigen Lage zufrieden ist und sie für so selbstverständlich hält wie frische Brötchen in der Bäckerei, der gibt sich einer Wohlstandshalluzination hin.”

So ist es nicht verwunderlich, dass jemand wie Lindner seinen tief verinnerlichten Alltagsrassismus auch zum Brötchenholen mitnimmt und dabei Menschen in wertvoll und wertlos unterscheiden will und dabei so tut, als ob Leute nicht mehr rassistisch angegangen würden, wenn sie zwar grammatikalisch kein korrektes Deutsch sprächen, aber vermutet würde, dass sie eine wertvolle Fachkraft seien.

Auch nicht verwunderlich, dass die AfD nun das Gespräch mit den Liberalen suchen will. Solche Brötchen schmecken nämlich auch der neuen Rechten.

Weiterführende Links:

Christian Lindner – Ätzend ausländerfeindlich



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